Die Besatzungen der deutschen U-Boote im Zweiten Weltkrieg standen vor extremen Herausforderungen, nicht nur in Bezug auf ihre gefährlichen Einsätze, sondern auch hinsichtlich ihrer Ernährung. Während die technischen Aspekte der U-Boote häufig im Vordergrund stehen, bleibt die Frage der Nahrungsversorgung oft im Schatten. Die Lebensbedingungen an Bord waren extrem beengt, mit 40 bis 50 Männern, die in einem begrenzten Raum lebten, ohne Privatsphäre und mit schwankenden Temperaturen.
In den ersten Tagen nach dem Auslaufen waren frische Lebensmittel wie Brot, Eier und Obst verfügbar, bevor die Besatzungen auf haltbare Vorräte angewiesen waren. Die Lagerung dieser Lebensmittel war oft improvisiert, da der Platz begrenzt war; Würste und Schinken hingen von der Decke, während Kartoffeln zwischen Torpedos verstaut wurden. Nach einer Woche waren die frischen Vorräte aufgebraucht, und die Matrosen mussten sich mit Konservendosen und getrockneten Lebensmitteln begnügen. Dosenfleisch, das ursprünglich für den Heereseinsatz gedacht war, sowie Erbswurst und Trockenwaren wie Nudeln und Reis wurden zur Hauptnahrungsquelle.
Die Trinkwasserversorgung stellte ein weiteres großes Problem dar, da frisches Wasser knapp war. Viele Matrosen tranken wenig, um die Vorräte zu schonen, und ersetzten echten Kaffee durch Zichorienkaffee. Alkohol war offiziell verboten, kam jedoch inoffiziell an Bord, um die Moral zu heben.
Der Koch an Bord hatte die schwierige Aufgabe, aus spärlichen Zutaten tägliche Mahlzeiten zu bereiten und die Moral der Mannschaft aufrechtzuerhalten. Trotz aller Bemühungen litten viele Matrosen unter Mangelernährung, insbesondere unter Vitaminmangel, was zu Krankheiten wie Skorbut führte.
Insgesamt war die Nahrungsversorgung an Bord deutscher U-Boote während des Krieges geprägt von Entbehrungen und Improvisation. Die Erfahrungen der Besatzungen führten nach dem Krieg zu grundlegenden Veränderungen in der Verpflegung der Bundesmarine, um die Lebensbedingungen für zukünftige Generationen zu verbessern.