Russlands Waffenproduktion wird im Jahr 2024 voraussichtlich erheblich ansteigen, was weitreichende Konsequenzen für den laufenden Krieg haben könnte. Laut einer aktuellen Analyse des Royal United Services Institute (RUSI) plant Russland, die Produktion von Artilleriemunition drastisch zu erhöhen. Die Schätzungen sehen vor, dass 1,325 Millionen Granaten des Kalibers 152 mm und 800.000 Granaten des Kalibers 122 mm hergestellt werden, was eine Verfünffachung im Vergleich zu den Vorjahren darstellt.
Die Produktion von 122 mm Raketen des Grad-Systems wird von 33.000 zu Beginn des Krieges auf 500.000 im Jahr 2024 gesteigert. Auch die größeren Uraganraketen zeigen einen Anstieg von 2.800 im Jahr 2023 auf 17.000 in 2024. Insgesamt wird Russland durch Eigenproduktion und Käufe aus Ländern wie Iran, Belarus, Syrien und Nordkorea etwa 4 Millionen Granaten pro Jahr zur Verfügung haben.
Im Bereich der Raketenproduktion zeigt sich ein ähnliches Bild: Von den Marschflugkörpern KH-101 beispielsweise plant Russland, die Herstellung von ursprünglich nur 56 auf 420 im Jahr 2023 zu steigern. Auch bei ballistischen Raketen wird eine Verdopplung der Produktionskapazitäten verzeichnet.
Die Drohnenproduktion, insbesondere die iranischen Shahid 136, hat sich ebenfalls erhöht und liegt nun bei über 250 pro Monat. Im Hinblick auf gepanzerte Fahrzeuge wird erwartet, dass Russland in den Jahren 2024 und 2025 jeweils 1.500 Panzer und 3.000 gepanzerte Fahrzeuge produziert. Allerdings stammen 85% dieser Fahrzeuge aus Beständen, was auf eine Abhängigkeit von aufbereiteten Altbeständen hinweist.
Die Qualität der produzierten Waffen könnte jedoch leiden, da Russland zunehmend auf kostengünstigere Komponenten zurückgreift. Trotz der Sanktionen ist es dem Land gelungen, einige westliche Technologien weiterhin zu beschaffen. Die Analyse zeigt, dass Russland in den kommenden zwei Jahren voraussichtlich eine militärische Überlegenheit in Bezug auf Artillerie und gepanzerte Fahrzeuge bewahren wird, was die Dynamik des Konflikts weiter beeinflussen könnte.