Die AfD und ihre Außenpolitik | Berlin direkt

Die Alternative für Deutschland (AfD) positioniert sich zunehmend in der Außenpolitik, insbesondere im Kontext des Krieges in Europa. Bei Wahlkampfveranstaltungen betont die Kanzlerkandidatin Alice Weidel, dass Deutschland nicht mehr das friedliche Land sei, das es einmal war. Sie hebt hervor, dass die AfD für Frieden und Wohlstand wirbt und die Ukraine nicht als Teil Deutschlands betrachtet. Weidel und andere Parteimitglieder stellen den Frieden in Europa in den Vordergrund und kritisieren die militärische Unterstützung für die Ukraine.

Matthias Moosdorf, außenpolitischer Sprecher der AfD im Bundestag, bleibt trotz eines Abwahlantrags in seiner Position. Er betont die Notwendigkeit, die Beziehungen zu Russland in den Bereichen Kultur und Wissenschaft zu verbessern. Ein weiteres Mitglied, Reiner Rotfuß, reiste kürzlich nach Russland, um an einem Treffen der BRICS-Staaten teilzunehmen und lobte die dortigen Wahlen, was innerhalb der Partei gemischte Reaktionen hervorrief.

Die AfD verfolgt ein Konzept, das ein interessengeleitetes Verhältnis zu den großen Mächten wie Russland, China und den USA anstrebt. In ihrem Wahlprogramm fordert die Partei die Aufhebung der Wirtschaftssanktionen gegen Russland sowie die Wiederherstellung der Nord Stream-Pipelines. Zudem spricht sich die AfD für einen Austritt Deutschlands aus der Europäischen Union aus und sieht diesen Schritt nicht als katastrophal an, sondern als notwendige Verhandlungsmöglichkeit.

Die europakritische Haltung der AfD könnte als Strategie verstanden werden, um eine Distanz zur EU zu schaffen und den Einfluss von Russland in Deutschland zu stärken. Politikwissenschaftler argumentieren, dass diese Positionierung der AfD ein bewusster Versuch ist, den Antagonismus zwischen der EU und Deutschland zu nutzen, um Wählerstimmen zu gewinnen. In einer sich verändernden geopolitischen Landschaft könnte die AfD mit ihrer pro-russischen Rhetorik und der Suche nach Partnerschaften mit Donald Trump und anderen populistischen Bewegungen in den USA neue Wählerschaften ansprechen.