Die russische Waffenproduktion wird im Jahr 2024 erheblich gesteigert, wie eine aktuelle Studie des Royal United Services Institute (RUSI) zeigt. Laut dieser Analyse plant Russland die Herstellung von 1,325 Millionen Granaten des Kalibers 152 mm sowie 800.000 Granaten des Kalibers 122 mm. Dies stellt eine Verfünffachung der Produktion im Vergleich zu den Vorjahren dar. Die Zahl der 122 mm Raketen des Grad-Systems soll von 33.000 zu Beginn des Krieges auf 500.000 im Jahr 2024 ansteigen.
Auch im Bereich der Raketenproduktion zeigt sich ein ähnlicher Trend. Die Produktion des Marschflugkörpers KH-101 stieg von 56 Einheiten im Jahr 2022 auf 420 im Jahr 2023. Für 2024 wird eine weitere Steigerung erwartet. Zudem wird die Produktion der ballistischen Rakete für das Iskander-System von 50 auf 180 Einheiten erhöht. Trotz des intensiven Einsatzes dieser Raketen in den letzten Wochen bleibt der tägliche Einsatz hoch.
Im Bereich der Drohnen kooperiert Russland mit dem Iran, um die Produktion auf über 250 Stück pro Monat zu steigern. Auch bei Panzerfahrzeugen wird eine Produktion von 1.500 neuen Panzern und 3.000 gepanzerten Fahrzeugen für 2024 und 2025 geschätzt, wobei der Großteil aus Depots stammt. Diese Entwicklung wirft Fragen zur Nachhaltigkeit der russischen Rüstungsindustrie auf, insbesondere da die Lagerbestände an Kampfpanzern nur für etwa zweieinhalb Jahre reichen.
Die Studie hebt hervor, dass Russland trotz internationaler Sanktionen weiterhin westliche Komponenten beschaffen kann, was die Produktionskosten um 30 Prozent erhöht hat. Damit bleibt Russland in der Lage, die Produktionsraten aufrechtzuerhalten, auch wenn die Qualität der Waffen leidet. Die nächsten zwei Jahre könnten Russland eine Überlegenheit im Rüstungsbereich sichern, was die Dynamik des Konflikts erheblich beeinflussen könnte.