Walter Röhrl: Dagegen ist die Formel 1 ein “Kindergeburtstag”!

Walter Röhrl, die deutsche Legende des Rallyesports, hat in einem aufsehenerregenden Interview erklärt, dass Rallyefahren weit anspruchsvoller ist als die Formel 1. Bei seinem Auftritt in der Sendung „Sport und Talk aus dem Hangar 7“ am 30. Oktober 2023, sprach Röhrl über seine Erfahrungen und die Unterschiede zwischen beiden Motorsportarten. „Wenn wir vom Autofahren sprechen, ist Autofahren Rallyefahren. Alles andere ist Kindergeburtstag“, fasste er zusammen.

Röhrl, der in den 1980er Jahren zur Rallyeweltmeisterschaft aufstieg, betonte, dass Rallyefahrer spontane Entscheidungen treffen müssen, während Formel-1-Fahrer im Voraus wissen, wie sie eine Kurve nehmen. „Die Rallyefahrer kommen an eine Kurve, die sie vor zwei Wochen nur zweimal gesehen haben, und müssen sich aufgrund der sich verändernden Bedingungen sofort entscheiden“, erklärte er.

Die Herausforderung und die Dynamik des Rallyefahrens, insbesondere unter schwierigen Wetterbedingungen, seien unvergleichlich. Röhrl erwähnte auch, dass sein fotografisches Gedächtnis ihm geholfen habe, sich die Strecken besser einzuprägen, was ihm einen entscheidenden Vorteil verschafft habe. „Ich habe 90 % der Informationen im Kopf, der Beifahrer bestätigt nur“, sagte er.

Der Rallyefahrer erinnerte sich an seine größten Erfolge, einschließlich des legendären Sieges bei der Rallye Monte Carlo 1980 und dem Rekordlauf beim Pikes Peak 1987, wo er als erster Fahrer die 11-Minuten-Marke knackte. „Das war die Erfüllung meines Lebenstraums“, reflektierte Röhrl über seine Karriere.

Obwohl er in der Vergangenheit mit verschiedenen Autos erfolgreich war, zeigte sich Röhrl zurückhaltend gegenüber modernen Rallyefahrzeugen. „In meinem Alter sollte man an das Sterben denken, nicht ans Autofahren“, sagte er humorvoll.

Seine offene und ehrliche Einschätzung des Motorsports bietet einen faszinierenden Einblick in die Welt des Rallyefahrens und die Herausforderungen, denen sich die Fahrer täglich stellen müssen.