Ukraine unter Druck – was ist von Trump zu erwarten? | ZDFheute Live

Die Ukraine steht weiterhin unter immensem Druck durch die russischen Streitkräfte, die ihre Offensive im Kursk und Donbass verstärken. Militärexperte Nico Lange, ehemaliger Senior Fellow bei der Münchner Sicherheitskonferenz, äußerte sich zum aktuellen Stand der Lage. Trotz der angestiegenen russischen Angriffe, die zunehmend effektiver werden, halten die ukrainischen Truppen die betroffenen Gebiete bislang. Lange betont, dass Russland zwar Druck ausübt, jedoch nur langsam vorankommt, was als Zeichen der Schwäche von Präsident Putin gewertet werden kann.

Die Situation im Donbass ist besonders angespannt, und trotz russischer Fortschritte bleibt die Ukraine flexibel. Lange erklärt, dass die Ukrainer an bestimmten Frontlinien defensive Rückzüge inszenieren, um russische Verluste zu maximieren. Gleichzeitig bereiten sie sich auf mögliche Gegenoffensiven vor, die zwar nicht entscheidend sein müssen, jedoch die russischen Truppen weiter belasten könnten.

Ein zentrales Thema der Diskussion war die Rolle der USA, insbesondere unter einer möglichen Rückkehr Donald Trumps ins Weiße Haus. Lange sieht in Trump das Potenzial, die militärische Unterstützung für die Ukraine zu verstärken, was die Dynamik im Konflikt verändern könnte. Er warnt jedoch, dass europäische Staaten nicht darauf warten sollten, was Trump tun wird, sondern aktiv handeln müssen, um die Ukraine zu unterstützen.

Die militärische Lage bleibt angespannt, und die Frage, wie man Putin unter Druck setzen kann, bleibt entscheidend. Lange hebt hervor, dass Verhandlungen ohne militärischen Druck oft nicht zielführend sind. Abschließend betont er die Notwendigkeit für Europa, eine klare Verteidigungsstrategie zu entwickeln, um als ernstzunehmender Partner in den Verhandlungen aufzutreten und einen dauerhaften Frieden zu sichern.