In den Wäldern Ostdeutschlands verbergen sich zahlreiche geheime Bunker und Schutzräume aus der Zeit des Kalten Krieges, die Relikte der Angst vor einem nuklearen Konflikt darstellen. Ein besonders eindrucksvolles Beispiel ist der Bunker Zeppelin in Wünsdorf, der einst als Führungsstelle der sowjetischen Streitkräfte in der DDR diente. Der Komplex, der auf eine Fläche von fast 15.000 Quadratmetern verteilt ist, gehört zu den größten Nachrichtenbunkern der Welt und wurde ursprünglich während der NS-Zeit errichtet, bevor er in den 1950er Jahren von den Sowjets umgebaut wurde, um nuklearen Angriffen standzuhalten.
Während der Zeit der DDR war Wünsdorf als verbotene Stadt für die Bevölkerung unzugänglich, da bis zu 70.000 sowjetische Soldaten dort stationiert waren. Die Region war strategisch wichtig für die Sowjetunion, die in Ostdeutschland zahlreiche militärische Einrichtungen und Bunker errichtete, um sich gegen den Westen abzusichern. Historiker wie Stefan Bütner haben Hinweise auf die Lagerung von Atomwaffen in diesen Anlagen entdeckt, einschließlich markierter Bereiche für die Aufbewahrung von Gefechtsköpfen.
Ein weiterer bedeutender Bunker liegt in Biesenthal, der als Kommandozentrum der Stasi konzipiert war. Hier sollten die Führungskräfte im Falle eines Atomkriegs Schutz finden. Die Anlage, ausgestattet mit modernster Technik zur Luft- und Wasserversorgung, konnte bis zu 120 Stasi-Mitarbeiter beherbergen und war ein Beispiel für die umfassenden Vorbereitungen der DDR-Führung auf einen möglichen Konflikt.
Die Bunker sind heute nicht nur Zeugnisse der militärischen Vergangenheit, sondern auch Mahnmale für die Ängste, die die Menschen zu jener Zeit bewegten. Das Erbe dieser geheimen Unterwelten ist ein bedeutender Teil der Geschichte Deutschlands, das bis heute von den Schrecken des Wettrüstens und der nuklearen Bedrohung geprägt ist.