In der neuesten Dokumentation von ZDFinfo mit dem Titel „Tatort Mittelalter: Rätselhafte Todesfälle“ wird die düstere und gewalttätige Geschichte des Mittelalters beleuchtet. Die Epoche, geprägt von Verbrechen wie Ketzerverfolgungen, Piraterie und politischen Intrigen, birgt zahlreiche rätselhafte Todesfälle, die bis heute Historiker und Wissenschaftler faszinieren.
Ein zentrales Thema der Episode ist die Entführung von Richard Löwenherz, dem König von England. Im Jahr 1192 wurde er auf dem Rückweg von einem gescheiterten Kreuzzug in Österreich gefangen genommen. Der Herzog von Österreich, Leopold, wollte sich für eine frühere Beleidigung rächen und verlangte ein Lösegeld von über 23 Tonnen Silber, eine astronomische Summe, die im Wesentlichen das Doppelte der jährlichen Einnahmen der englischen Krone entsprach. Richard wurde im Dunkel der Burg Trifels interniert, wo er trotz seiner Gefangenschaft weiterhin Einfluss ausübte und Briefe verschickte.
Ein weiterer mysteriöser Fall ist die Entdeckung der Moorleiche des sogenannten Boxdensmanns in Schweden. Diese Leiche, die mit einem Eichenpfahl durchstochen wurde, gibt Rätsel auf: Wurde er Opfer eines Verbrechens oder handelt es sich um einen rituellen Mord? Die gut erhaltenen Überreste ermöglichen Forschern, durch moderne DNA-Analysen und C14-Datierungen neue Erkenntnisse über das Leben und den gewaltsamen Tod des Mannes zu gewinnen.
Zudem werden die Mumien dreier Kinder auf dem Gipfel des Vulkans Jujaco in Südamerika untersucht. Diese Funde deuten auf ein rituelles Opfer der Inka hin. Die Kinder wurden möglicherweise im Rahmen eines religiösen Zeremoniells geopfert, das für die Inka von großer Bedeutung war. Ihre gut erhaltenen Körper und die Umstände ihres Todes werfen Fragen auf, die Historiker weiterhin beschäftigen.
Die Dokumentation bietet einen eindrucksvollen Einblick in die Gewalt und die Geheimnisse des Mittelalters und zeigt, wie moderne Forschung die Schatten der Vergangenheit allmählich erhellt.