Wenn Mama im Gefängnis sitzt: Familienleben hinter Gittern
Die Dokumentation „Wenn Mama im Gefängnis sitzt“, ausgestrahlt auf ZDFinfo, beleuchtet die Herausforderungen von Familien, deren Angehörige hinter Gittern leben. Im Fokus stehen die emotionalen Belastungen, die sowohl die Inhaftierten als auch deren Kinder und Partner erfahren. Die Berichte von Gefangenen wie Nico S. und Sascha K. zeigen, wie schmerzhaft die Trennung von ihren Familien ist. Nico, der wegen Betrugs verurteilt wurde, beschreibt die Qual, seine Frau und sein Kind zurücklassen zu müssen. Seine kleine Tochter, die ihn nur sporadisch besuchen kann, hat Schwierigkeiten, die Situation zu verstehen.
Der Alltag der Häftlinge ist geprägt von strengen Regeln und einem ständigen Verlangen nach Nähe. Die Besuche, die oft emotional aufgeladen sind, bieten nur kurzzeitig eine Flucht aus der Isolation. Sascha K., der wegen Fahrens ohne Führerschein inhaftiert ist, schildert, wie er täglich mit der Einsamkeit in seiner Zelle kämpft. Der Familientag in der Justizvollzugsanstalt wird für viele Inhaftierte zu einem Hoffnungsschimmer, um für einige Stunden mit ihren Liebsten zusammenzukommen.
Besonders eindrücklich wird die Situation von Müttern in Haft thematisiert. Romina, die während ihrer Inhaftierung ein Kind zur Welt brachte, beschreibt die Herausforderungen, die sich aus ihrer Doppelfunktion als Mutter und Häftling ergeben. In der JVA für Frauen in Fechter dürfen einige Mütter ihre Strafe gemeinsam mit ihren Kleinkindern absitzen, was eine besondere Form der Inhaftierung darstellt. Diese Mutter-Kind-Abteilungen bieten nicht nur einen geschützten Raum, sondern auch die Möglichkeit, die Bindung zu den Kindern trotz der schwierigen Umstände aufrechtzuerhalten.
Die Dokumentation verdeutlicht die tiefgreifenden Auswirkungen der Inhaftierung auf die Familie. Studien zeigen, dass eine intakte Familienbeziehung die Rückfallquote von Straftätern senken kann. Dennoch müssen die Inhaftierten und deren Angehörige oft mit dem Schmerz der Trennung und den Folgen der begangenen Taten leben. Der Weg zurück in ein normales Leben ist für viele eine große Herausforderung, die oft mit der Hoffnung auf eine bessere Zukunft verbunden ist.