In der frühen Morgenstunde des vergangenen Samstags rückte ein schwerbewaffnetes Sondereinsatzkommando in ein unscheinbares Haus in Bernburg, Sachsen-Anhalt, an. Der Grund: Taleb Al Abdulmohsen, der mutmaßliche Amokfahrer, der am Weihnachtsmarkt in Magdeburg fünf Menschen tötete und über 200 verletzte. Die Durchsuchung seines Wohnorts könnte Aufschluss über die Motive des Täters geben.
Abdulmohsen, ein 50-jähriger Saudi-Araber, war bis zu seinem Anschlag als Psychiater in der Salus-Klinik tätig. Am Abend vor dem Attentat war er in einem Restaurant in der Nähe seiner Wohnung, wo er als ruhiger Stammgast bekannt war. Nur wenige Stunden später raste er mit einem schwarzen BMW durch die Menschenmenge des Weihnachtsmarktes. Ein Überwachungsvideo dokumentiert den schrecklichen Moment, als er mit absichtlicher Geschwindigkeit in die Menge fuhr.
Seine radikalen Ansichten wurden durch seine Aktivitäten in sozialen Medien deutlich. Abdulmohsen äußerte häufig Hass gegen Deutschland und deren Flüchtlingspolitik und machte sogar Andeutungen über künftige Gewalttaten. Trotz seiner auffälligen Verhaltensweise war er den Behörden nicht ausreichend bekannt, was Fragen zur Prävention aufwirft. Berichten zufolge hatte er bereits in der Vergangenheit mit den Behörden Konflikte, darunter Drohungen gegen Richter.
Die Tat hat nicht nur in der Stadt Magdeburg, sondern auch auf politischer Ebene für Aufregung gesorgt. Bundeskanzler und Innenministerin besuchten den Ort des Geschehens und wurden mit lautem Protest konfrontiert. Viele Bürger zeigen sich wütend über die Politik und die vermeintliche Unfähigkeit der Behörden, solche Taten zu verhindern.
Abdulmohsens Amokfahrt wirft ein grelles Licht auf die Herausforderungen der Sicherheitslage in Deutschland und die Notwendigkeit, radikale Tendenzen frühzeitig zu erkennen und zu bekämpfen.